Gesundheit

Ratgeber: Seniorenheim oder lieber häusliche Pflege?

Pflegeberuf und Versicherung
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Altwerden ist schön, aber es ist besser, nicht alt zu sein, denn wie sich herausstellt, ist das Alter nicht so bunt. In Deutschland leben über 80 Millionen Menschen, mehr als ein Fünftel von ihnen ist bereits über 65 Jahre alt. Früher wurden die Senioren von ihren Familien betreut. Heute ist dies nur noch selten möglich. Der Staat ist gezwungen, sich mit diesem Problem zu befassen. Seit Jahren zahlt jeder Erwerbstätige nicht nur für seine Rentenversicherung, sondern auch regelmäßig Beiträge für die gesetzliche Pflegeversicherung. Die Kosten für die Dauerpflege sind jedoch so hoch, dass sie in fast allen Fällen nur dank eines Zuschusses der Krankenkasse möglich ist.

Seit Jahren gibt es in Deutschland ein Pflegegesetz, das das Pflegesystem regelt. Der Staat und die Familien zahlen jährlich 61 Milliarden Euro an Subventionen für die Pflege. Dieses Geld wird an 2,5 Millionen bedürftige Menschen verteilt. Theoretisch sollte das ausreichen, da die meisten keine intensive 24-Stunden-Betreuung benötigen, aber wie sich oft herausstellt, reicht das nicht aus. Die Pflege wird daher aus verschiedenen Quellen finanziert: aus den privaten Mitteln des Patienten und seiner Familie, vor allem aber aus Renten-, Pflege- und Krankenversicherungen sowie Sozialleistungen.

Unterbringung in Pflegeheimen

Wir Deutschen bringen ihre Angehörigen immer häufiger in Heimen unter, für die man leider viel bezahlen muss, angefangen bei durchschnittlich 3.400 Euro. Es gibt auch Einrichtungen mit mehr Luxus, für die man viel mehr bezahlen muss. Außerdem muss man für Demenzkranke viel mehr bezahlen und lange auf freie Stellen warten. Ein Teil der Kosten für Pflegeheime wird von den Krankenkassen übernommen: Jeder Bewohner eines Pflegeheims erhält einen sogenannten Pflegegrad:

  1. Pflegegrad bis zu 125 Euro
  2. Pflegegrad bis zu 770 Euro
  3. Pflegegrad bis zu 1262 Euro
  4. Pflegegrad bis zu 1775 Euro
  5. Pflegegrad bis zu 2005 Euro

Es gibt verschiedene Krankenkassen und leider zahlt jede unterschiedlich, eher zum Nachteil der Patienten.

Häusliche Pflege als Alternative

Bei häuslicher Pflege bezuschusst die Krankenkasse je nach Pflegestufe zwischen 244 Euro und 2005 Euro pro Monat. Diese Beträge können nur medizinische und pflegerische Leistungen abdecken. Weitere Kosten, wie z.B. Hotelkosten, d.h. Vollverpflegung, müssen von der pflegebedürftigen Person selbst getragen werden und können je nach Standard in Deutschland rund 2.000 € betragen. Bei einer durchschnittlichen Rente von rund 1 000 Euro ist das zu viel.

Das Gesetz sieht auch vor, dass Kinder, die mehr als 1.800 Euro pro Monat verdienen, zum Unterhalt ihrer Eltern beitragen müssen. Die Höhe hängt von der individuellen Situation ab, z. B. davon, ob sie unterhaltsberechtigte Kinder haben (wenn ja, wie viele) oder wie viele Darlehen sie zurückzahlen müssen usw. Reicht das Geld trotz finanzieller Unterstützung durch die Familie und Zuschüsse der Pflegeversicherung nicht aus, wird der Rest vom Sozialamt übernommen.

Bei der häuslichen Pflege ist die Finanzierung ähnlich. Die hohe Anzahl von Vorschriften in diesem Bereich führt dazu, dass nur wenige Menschen optimal unterstützt werden können. Die durchschnittlichen Pflegekosten belaufen sich auf etwa 3-4 000 EUR. Für viele pflegebedürftige Menschen ist dies ein Betrag, den sie nicht aufbringen können, weshalb sie nach Alternativen suchen.

Pflegekräfte sind rar

Der Job als Pflegekraft ist hart, wird aber nicht entsprechend vergütet. Daher sind Pflegekräfte in Deutschland rar. Aus diesem Grund suchen Pflegeeinrichtungen schon seit vielen Jahren Arbeitskräfte auch im Ausland (Polen und Tschechien). Pflegekräfte, die sich zu einer solchen Reise entschließen, haben leider kein Privatleben, sondern müssen 24 Stunden lang für die Senioren zur Verfügung stehen. Neben der Pflege der Senioren müssen sie auch einkaufen, putzen, Mahlzeiten zubereiten, Medikamente verabreichen und für Gesellschaft sorgen. Pflegekräfte verdienen etwa 1500 Euro. Diese Stellen werden in der Regel getauscht, d. h. einen Monat lang eine Person und im nächsten Monat eine andere.

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