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Blockchain Gaming und NFTs – die Trends der Zukunft?

Blockchain Gaming
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Nur ein kurzlebiger Hype oder steckt doch mehr hinter dem Trend-Thema Blockchain Gaming? Während einige Spiele-Entwickler auf den Zug aufspringen, nehmen andere wieder Abstand. Dabei hat die Kombination aus Blockchain, Kryptowährungen und Videogaming einiges an Potential.

Was genau ist Blockchain Gaming?

Beim Blockchain Gaming kommt die Technologie der Blockchain zum Einsatz. Eben jene Technologie, welche Kryptowährungen wie Bitcoin, Ethereum, Dogecoin und andere erst möglich macht. Die Blockchain ist, wie die Bezeichnung vermuten lässt, eine Aneinanderreihung von Blöcken. Dadurch entsteht das fälschungssichere, dezentral organisierte Konto, welches sich über den gesamten Erdball verteilt und den Austausch von digitalen Gütern auf Peer-to-Peer-Basis (direkt von einem Nutzer zu einem anderen) ermöglicht. Das ist zumindest die Grundaufgabe von Bitcoin.

Dass man mit Blockchains auch mehr anstellen kann, zeigte Ethereum. Die Schöpfung von Vitalik Buterin hat das Konzept der Smart Contracts und der non-fungible Tokens eingeführt. Mit diesen neuen Technologien entstehen auf Ethereum ganze Ökosysteme verschiedener Branchen, von Finanzen zur Logistik bis hin zur Verwaltung oder dem Entertainment. Nur eben dezentral, transparent und peer-to-peer. Es sollte nicht lange dauern, bis diese neue Technologie auch im Gaming Einzug hält.

Videospiele auf der Blockchain

Was wäre, wenn das Spiel nicht auf einem zentralen Server, sondern auf einer dezentralen Blockchain laufen würde? Alle Daten wären damit in der Hand der Community, nicht in der des Publishers oder der Entwickler. Gemeinsam kann die Community über Änderungen abstimmen, zum Beispiel, was die Regeln des Spiels anbelangt, die Mechaniken, die Einführung neuer Spielmodi und mehr. Einige Metaverse Games wie The Sandbox erproben so etwas bereits. Wer sich beteiligen will, muss die eigene Kryptowährung SAND Coin besitzen und diese für eine Weile einfrieren. Besitzer erhalten dann Anrecht auf weitere SAND als passives Einkommen. Sie können außerdem an Abstimmungen teilnehmen.

The Sandbox baut auf Ethereum auf. Alle Daten werden auf der Blockchain von Ethereum abgespeichert. Zwar handelt es sich um ein Play-to-Earn Spiel, das heißt, Nutzer können SAND einfach durch das Spielen verdienen. Um wirklich teilnehmen zu können, braucht es aber schon etwas mehr. Interessierte müssen sich zuvor Ethereum besorgen und diese in SAND umtauschen. Mit einer MetaMask Wallet geht der Tausch ganz einfach. Sie können unter anderem mit PayPal Ethereum kaufen, mit Kreditkarte oder per Banküberweisung.

Das Prinzip Play-to-Earn

Einige Spiele wie Fortnite oder Genshin Impact haben mit dem Free-to-Play Modell großen Erfolg gefeiert. Diese Spiele lassen sich kostenlos herunterladen und spielen, doch finanzieren sie sich auf andere Weise. Wie etwa Werbung oder in-game Währungen, mit denen man neue Charaktere, Skins oder andere Collectibles freischalten kann. Letzteres lassen sich häufig auch durch das Spielen verdienen, jedoch dauert es sehr lange.

„Play-to-Earn“ ist ein neues Prinzip, eingeführt durch die Blockchain Games. Durch das Spielen können die Gamer die eigene in-game Kryptowährung verdienen. Diese ist nicht nur für viele spiel-relevante Vorgänge wichtig oder dient im Spiel als Währung für verschiedene Marktplätze. Sie kann auch außerhalb der Blockchain an Wert zunehmen und lässt sich mit Gewinn verkaufen. So etwa geschehen beim Monster-Sammelspiel Axie Infinity, welches für die Menschen auf den Philippinen eine zusätzliche Einnahmequelle darstellte.

NFTs und das Gaming

„NFT“ steht für „non-fungible Token“. Ein Token ist eine andere Bezeichnung für eine Kryptowährung, welche auf der Blockchain bestimmte Funktionen erfüllt. „Non-fungible“ heißt nicht austauschbar. Normalerweise gibt es keine Unterscheidung zwischen einem und einem anderen Bitcoin, abgesehen davon, wer ihn hält. NFTs hingegen sind einzigartig und in der Zahl begrenzt. Mit ihnen lässt sich echte Knappheit im digitalen Raum schaffen. Sie können im Gaming-Bereich für digitale Collectibles stehen, etwa für Skins, Waffen oder Charaktere. Wer diese Assets besitzt, das steht dann transparent und fälschungssicher auf der Blockchain. Niemand kann einem diese NFTs und die damit verbundenen digitalen Sammlerstücke wegnehmen. Es braucht auch keine zentrale Gewalt, welche über die Besitzverhältnisse bestimmt. Die Regeln dafür sind klar in der Blockchain festgeschrieben.

Spiele wie World of Warcraft, Counterstrike oder Diablo verfügen bereits über große Marktplätze. Hier geben Spieler nicht nur in-game verdiente Währungen aus, sondern ihre sauer verdienten Euro. Doch was, wenn das Unternehmen hinter dem Spiel eines Tages den Stecker zieht? Damit wäre all das investierte Geld und die Zeit dahin und es gebe nichts, was die Spieler dagegen tun könnten. NFTs und Blockchain können dieses Problem jedoch lösen. Als dezentrale Güter gehören sie allein den Spielern. Die Besitzverhältnisse sind fest in der Blockchain festgeschrieben. Spieler können mit ihren digitalen Gütern machen, was sie wollen. Verkaufen oder im Game nutzen, es bleibt ihnen allein überlassen. Theoretisch wäre es sogar möglich, sie auf andere Spiele zu übertragen.

Welche Blockchain Games gibt es überhaupt?

Bislang ist der Bereich des Blockchain Gamings noch relativ überschaubar, verglichen mit der Zahl der existierenden Spiele auf Steam oder den Konsolen. Viele der Spiele auf Blockchain-Basis und mit NFTs sind für mobile Geräte entwickelt oder den PC. Häufig handelt es sich um eine Form von Sammelspiel. Die NFTs können Karten sein oder einzigartige Monster. Beispiele umfassen:

  • Gods Unchained
  • Axie Infinity
  • The Sandbox
  • Decentraland
  • Sorare Fantasy Football
  • Shiba Eternity
  • Upland
  • Splinterlands
  • CryptoKitties

NFTs und die Gaming-Community

Bei den meisten Gamern sorgt das Thema NFTs für Unmut. Zuweilen kann die Ankündigung, ein Spiele-Gigant möchte in den Blockchain-Sektor vorstoßen, für Shitstorms sorgen. So etwa geschehen bei den Entwicklern der beliebten Worms-Reihe. Diese gaben schließlich ihre Pläne auf. Die meisten Spieler sehen in den NFTs nur eine weitere Masche der Entwickler, ihre Einnahmen zu erhöhen. Auch Square kann davon ein Lied singen. Der Softwaregigant aus Japan hatte Anfang des Jahres erklärt, sich verstärkt auf Blockchain und Play-to-Earn Games zu fokussieren.

Aussichten und Trends

Die großen Spielegiganten werden sich für eine Weile zunächst darauf beschränken, digitale Fan-Artikel als NFTs verkaufen zu wollen. Währenddessen wird der Indie-Bereich weiterhin pixelige oder grob aussehende, oftmals etwas ruckelige NFT-Sammelspiele auf den Markt bringen. Die Forschung geht jedoch weiter. Ubisoft etwa sieht in den neuen Technologien ein großes Potential und wird weiterhin in Sachen non-fungible Tokens, Dezentralität, Metaverse und Blockchains forschen. Es ist gewiss nicht zu weit hergeholt zu behaupten, dass das Gaming in vielen Jahren ein anderes Antlitz haben wird.

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